Wegbereiter für ein neues Zeitalter

„Ist der Wunsch der Politik realistisch, die Personalkosten im DRG-System besser zu berücksichtigen?“, so die Frage des Bibliomed-Verlags an den Geschäftsführer des InEK (Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus) auf dem 14. Nationalen DRG-Forum in Berlin.

Dr. Frank Heimig hält diesen Wunsch für realistisch, auch wenn die Realisierung längere Zeit in Anspruch nehmen werde. Zwar gäbe es bereits eine Anzahl von Instrumenten, die theoretisch eine sachgerechte Abbildung der Personalkosten unterstützen, diese würden im Moment jedoch nicht angewendet. Dem Aufruf der Bund-Länder-Kommission nach einer angemessenen Abbildung der Sachkosten könnte durch eine bessere Bewertung der Fälle mit hohen Personalkosten nachgekommen werden.

Die InEK GmbH ist an der kontinuierlichen Weiterentwicklung und Pflege des DRG-Systems im Kontext der Abrechnung stationärer Krankenhausleistungen beteiligt. Diese Aufgaben wurden dem  InEK durch die Deutsche Krankenhausgesellschaft, die Spitzenverbände der Krankenkassen und den Verband der privaten Krankenversicherungen übertragen. Unter anderem ist das InEK für die Definition der DRG-Fallgruppen und die Kodierrichtlinien in Krankenhäusern zuständig.

Dr. Heimig, Geschäftsführer des InEK, bewertet das Instrument PKMS als Wegbereiter für die sachgerechte Kalkulation der Personalkosten im Finanzierungssystem der Krankenhäuser: Als einziges Instrument definiere er klar, welche Aufwände in der Pflege anfallen. Über den PKMS hinaus wurde es bislang versäumt zu überprüfen, ob Personalkosten geeignet abgebildet werden. Trotz der vorhandenen technischen Möglichkeiten und des entsprechenden politischen Willens bestehe jedoch noch großer Handlungsbedarf, bis Personalkosten in der Pflege sachgerecht abgebildet werden können.

Auch die ehemalige Präsidentin des deutschen Pflegerats, Marie-Luise Müller, spricht sich für den PKMS aus. Sie fordert eine stärkere Relevanz von Pflegeleistungen im Finanzierungssystem Krankenhaus und postuliert die Einführung der NRG (Nursing Related Groups), die bis 2020 im deutschen Pflege- und DRG-System zur Verfügung stehen sollten.

Zum Videointerview mit Dr. Heimig

Zum ausführlichen Interview mit der ehemaligen DPR-Präsidentin

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